Blasmusik trifft auf Klavier

von René Biwer

Bild RuH - Susanne Biwer

Was die 250 Zuschauer am vergangenen Samstag bei dem Jahreskonzert 2017 zu erwarten hatten, blieb bis zu Beginn spannend. Auf den Plakaten und Flyern konnte man nur Umrisse von berühmten Musikern sehen. Es zeigten sich zwar das Konterfei von Udo Jürgens oder Roger Cicero aber kein direktes Motto. Nur in den schriftlichen Vorankündigungen gab es Hinweise auf ein Instrument, welches sich schließlich wie ein roter Faden durch das musikalische Programm zog: Das Klavier. Egal ob in der Filmmusik wie "The Ludlows" von James Horner oder der "Rhapsody in Blue" von George Gershwin; ebenso im Swing, vertreten durch die Komponisten Roger Cicero und Michael Buble oder in der symphonischen Komposition "Die Krone der Schöpfung" von Udo Jürgens; an diesem Abend war das Klavier nicht aus dem Orchester wegzudenken. Dabei blieb es nicht nur bei einem Pianisten. Lukas und Patrick Biwer ebenso Melanie Düpre verließen des öfteren ihre angestammten Plätze im Verein, um ihr Talent an den Tasten unter Beweis zu stellen. Auch der Gastkünstler Mathias Leo Webel verstand es das Publikum als "Piano Man" szenisch und durch den Wechsel von Gesang, Mundharmonika und Klavier zu unterhalten. Gerade letztere Komposition von Billy Joel zeigt eine der wichtigsten Aufgabe des Musikerdaseins auf: Die Menschen aus ihrem Alltag herauszuholen und die Probleme vergessen zu machen. Dies hatte der Musikverein Rascheid verstanden und mit viel Abwechslung durch solistische Beiträge an Trompete, Saxophon, E-Bass, Klarinette beispielsweise. Genauso gerne wurden die Gäste mit unterhaltsamen Einwürfen seitens der Musiker oder des Dirigenten Markus Schmitt begeistert. Selbstverständlich gab es während der Umbaupausen kleine Anekdoten und Geschichten um die folgenden Musikstücke, welche die Moderatorin Julia Schmittberger-Michels mit viel Charme den Zuhörern präsentierte.

Ein gutes Team
Blasmusik und Klavier waren an diesem Abend ein eingespieltes Team und zeigten, dass beide Musikstile, ob begleitend oder solistisch, gut in einen Dialog treten können. Gegen Ende des offiziellen Konzertes konnte der Marsch "Hoch Heidecksburg" von R. Herzer - ohne Klavier aber mit virtuosen Verzierungen - noch einen weiteren Höhepunkt setzen. Der Vorsitzende Frank Ludwig war zurecht stolz auf das hohe Engagement der Musiker und des Dirigenten während den intensiven Proben. Er lobte den guten Zusammenhalt der Truppe im gesamten Jahr. Das der Verein daneben auch seine Aufgaben in der Nachwuchsförderung ernst nimmt, bewiesen an diesem Abend die beiden "Jungmusiker" Johanna Ludwig und Felix Volkmer. Beide gaben an den Percussions ihr Konzertdebüt.
Das Publikum gab Ludwig recht und so wurden alle Künstler durch Zugaben und viel Applaus von Seiten des Publikums für ihren Einsatz belohnt.
(Subi)

Mit Piano und Legenden

von René Biwer

Foto: Ursula Schmieder (urs)

Nach einem Motto suchten Zuhörer vergebens im Konzertprogramm des Musikvereins (MV) Rascheid. Die ausgewählten Stücke orientierten sich stattdessen an einem Instrument, dem Piano. Dessen Vielseitigkeit demonstrierten mal Melanie Düpre, mal Patrick, mal Lukas Biwer - stimmlich teils unterstützt von Matthias Leo Webel als "Piano Man" Billy Joel wie als Udo-Jürgens-Interpret.

"Die Krone der Schöpfung", ein gut viertelstündiges Meisterwerk des Komponisten Jürgens, der Menschen eben diese Rolle abspricht, krönte den ersten Teil des Abends. Und das nach mehreren weiteren musikalischen Leckerbissen wie George Gershwins Rhapsody in Blue oder "The Ludlows - Legenden der Leidenschaft" von James Horner.
Akzente setzte auch immer wieder das Blech mit Solisten wie Trompeter Erich und Flügelhornist Oliver Biwer. Die musikalische Familie, zu der - unter anderem - auch E-Bassist Thomas Biwer gehört, ist bei den Auftritten des Musikvereins nicht wegzudenken. Stücke wie "Go the Distance" von Alan Menken, dem Komponisten der Arielle-Filmmusik, waren "fest in Biwer-Hand", wie Julia Michels festellte, die den Abend moderierte. Allen Akteuren gemeinsam glückte ein musikalisches Experiment, das Verschmelzen von Klavier und Orchester.
Der Dank dafür gebührt nach Überzeugung der Musiker, die erst seit 2015 nach elfjähriger Pause wieder zu Jahreskonzerten einladen, ihrem musikalischen Leiter Markus Schmitt.
MV-Vorsitzender Frank Ludwig rückte das vor gut 300 Besuchern ins rechte Licht, indem er Herbert von Karajan zitierte, der einst sagte, ein Orchester habe keinen eigenen Klang: Den mache der Dirigent. Mit den von ihm ausgewählten und mit den Musikern einstudierten Stücken von Swing bis Jazzrock wurde Schmitt dem mehr als gerecht. Wer bei alldem traditionelle Blasmusik vermisste, sah sich mit dem finalen Herzer-Marsch Hoch Heidecksburg belohnt.

Überschwengliches Lob gab es aber schon zur Halbzeit. Stefan Franz, Musiker des befreundeten MV aus Linkenheim-Hochstetten bei Karlsruhe, lobte die Leistung der Musiker wie die Zusammenstellung des Programms: "Die Idee, mit dem Klavier in Kombination mit dem Orchester, ist schon etwas Besonderes." Hanne Nellinger aus Beuren schwärmte: "Ich bin begeistert, es ist herrlich." Daher sei sie auch immer dabei, bei den Konzerten des MV. Ebenso wie Rita Volkmer, deren Mann und zwei Kinder mitspielten. Für sie sind die Gastspiele des MV "immer wieder inspirierend".

Mal majestätisch, mal bedrohlich - und auch was fürs Herz

von René Biwer

Musiker aus Rascheid unterhalten ihr Publikum in Beuren mit Filmmelodien von "Jurassic Park" und "Forrest Gump" bis Louis de Funes

Mächtig hallt das Blech. Rom lässt seinen besten Gladiator aufmarschieren - und Ben Hur ringt um den Sieg beim wohl berühmtesten Wagenrennen der Filmgescliichte. Was für ein Kontrast zur nachdenklichen Titelmelodie aus "Forrest Gump", die auch nach 20 Jahren noch ihren festen Platz in den Herzen der Menschen hat.

Wechselnde Stimmungsbilder machten den Reiz des von Markus Schmitt dirigierten Frühjahrskonzerts des Musikvereins Rascheid aus. Darauf stimmte schon das erste Stück ein, das mal majestätische, mal bedrohliche Filmmusik- Epos aus Steven Spielbergs Dinosaurier-Spektakel "Jurassic Park", komponiert von John Williams. Dessen deutschen Kollegen Hans Zimmer würdigte das Konzert mit Klängen aus "Gladiator" und dem "Fluch der Karibik". Dazwischen startete das Orchester zum Planeten Oxo, mit Louis de Funes und seinem außerirdischen Freund. Die Musik von Raymond Lefevre trug entscheidend zum Erfolg der französischen Komödie von 1981 bei.

Nach gut zehn Jahren Pause (der TV berichtete) gastierte der Verein zum zweiten Mal im Bürgerhaus Beuren. Denn 260 Zuhörer plus 48 Musiker, darunter drei aus Beuren - hätten im heimischen Saal Leyendecker kaum Platz gefunden. Das Publikum belohnte die Leistung der Musiker im Alter von zwölf bis 76 Jahren mit begeistertem Applaus. Otto Leyendecker genoss das "richtig ergreifende" Konzert besonders. Als Rascheider Saalwirt hatte er sich dafür extra frei genommen.

Josef Marx und Maria Ludwig, beide aus Beuren, waren beeindruckt vom Können der Musiker und dem abwechslungsreichen Programm. Er habe früher selbst Klarinette gespielt, sagte Marx, der den vor Jahrzehnten aufgelösten Verein im eigenen Dorf vermisste.

Die Zukunft des RascheiderVereins scheint gesichert. LautPressewart Patrick Ludwig sindaktuell zwölf Jugendliche in derAusbildung. Vorbereitet auf denAbend hatten intensive Proben.Akzente beim Konzert setztenmehrere Solisten, darunter Trompeter Oliver Biwer und Johanna Biwer als singendes Piratenkind. Durch das Programm führte Julia Schmidtberger-Michels.

Quelle: Trierischer Volksfreund
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/hochwald/aktuell/Heute-in-der-Hochwald-Zeitung-Mal-majestaetisch-mal-bedrohlich-und-auch-was-fuers-Herz;art804,4465946